After baby body…

After baby body…

… oder über Babypfunde, Abnehmpläne und Kleidergrössen.

Wir beide wurden innerhalb relativ kurzer Zeit zu Zweifach-Mamas. Zwischen Res Jungs liegen 15 und zwischen Lisas Mädels 21 Monate. Einmal schwanger waren wir beide zum gefühlt ersten Mal seit Jahren nicht mehr auf Diät, sondern assen und tranken wonach uns der Sinn stand (sofern während der Schwangerschaft erlaubt). Rasch machten sich sehr, sehr viele Kilos auf der Waage bemerkbar und wir landeten am Ende der ersten Schwangerschaft beide jenseits der 90iger Marke. Wir verloren danach zwar einige Kilos, aber starteten die zweite Schwangerschaft schwerer als die erste.

Ich, Re, nahm bei Shay insgesamt zwar etwas weniger als bei Levi zu, startete aber mit einem Plus von 7 Kilo. Nach der Geburt verlor ich bereits im Krankenhaus die ersten 12 Kilogramm.
Zuhause tat sich dann aber nichts mehr. Egal, wie sehr ich mich zusammenriss und bemühte, die Waage zeigte immer 72 an. Ziemlich gefrustet, nahm ich dann drei Monate nach der Geburt das Bauchtraining (viel zu früh) wieder auf. Auch das brachte nichts, ausser kaputte Bänder der geraden Bauchmuskeln – und diese Schäden müssen nun in mühsamer Physiotherapie ausgeglichen werden.
Vor ca. drei Monaten beschloss ich einen letzten Abnehmversuch zu starten und begann mit Intervallfasten.
Das bedeutet in meinem Fall, dass täglich während acht Stunden gegessen werden darf, während der restlichen 16 Stunden des Tages jedoch gefastet wird. Allerdings beschränke ich mich in den acht Stunden grundsätzlich auf zwei Mahlzeiten und verzichte auf sämtliche Snacks und Süssgetränke dazwischen. So esse ich gegen zwölf zu Mittag und gegen 18.30 Uhr Abendessen. Verspätet sich das Abendessen, in den Ferien zum Beispiel, schiebe ich einfach das Mittagessen des nächsten Tages um die entsprechende Anzahl Stunden nach hinten. Bis zum Mittagessen erlaube ich mir Kaffee, den ich mittlerweile schwarz trinke – etwas, was ich mir noch vor einem Monat absolut nicht hätte vorstellen können. Die ersten drei Tage waren allerdings heftig und ich hatte extreme Kopfschmerzen.
Die ganze Mühe lohnt sich für mich aber tatsächlich, da ich so im Nu weitere zehn Kilo abgenommen habe und das (trotz seltener Ausnahmen bzw. Cheatdays) auch zu halten scheine.
Das Einzige, was an meine Schwangerschaften erinnert, ist der Knubbel am Bauch, der noch da ist. Ich hoffe aber, dass sich dieser, mit Hilfe der Physiotherapie und geeigneter Übungen auch irgendwann verabschiedet. Wenn nicht, dann kann ich mittlerweile damit leben, immerhin haben meine grössten Schätze die ersten neun Monate ihres Lebens in diesem Bauch verbracht…
Ich mag meinen Körper wieder und habe meinen Frieden mit ihm geschlossen, obwohl er definitiv nicht mehr derselbe ist und mir zum Beispiel auch Kleiderschnitte, die mir vorher gut standen, nicht mehr passen.
Im Übrigen habe ich, trotz fehlender Kilos, nur eine Kleidergrösse verloren.

Ich, Lisa, habe in meiner zweiten Schwangerschaft auch weniger zugenommen und bin ebenfalls mit mehr Kilos auf den Rippen gestartet, wodurch das Endresultat dasselbe war. Bei Mara, wie auch bei Lou hatte ich stark mit Wassereinlagerungen zu kämpfen. Dies war gewiss mit ein Grund, weshalb ich in den ersten drei Tagen nach der Geburt einmal 15 kg und einmal 12 kg direkt und ohne Mühe wieder verlor. Die restlichen rund 15 kg waren bei Mara schwierig wegzukriegen. Ich verlor nur noch weitere fünf, was wohl mit unserem Wunsch, schnell wieder schwanger zu werden, zusammenhängt; „Die Mühe lohnt sich nicht“…
So habe ich die Schwangerschaft mit Lou mit 10 kg plus gestartet. Jetzt, fünf Monate nach Lous Geburt und sobald ich abgestillt habe – der erste Arbeitstag rückt immer näher – freue ich mich regelrecht aufs Abnehmen bzw. möchte ich meinen Körper wieder so hinbekommen, dass ich ihn mag. Auch wenn es eine Menge Arbeit wird! Dabei sind mir die Waage und Kleidergrösse wirklich egal. Hauptsache mein Körper gehört wieder ganz mir und ich fühle mich wieder wohl in meiner Haut.

Durch die sozialen Medien fällt uns immer häufiger auf, dass nicht nur die Figur, sondern tatsächlich auch das Thema Kleidergrösse eine Rolle spielt: Da werden Frauen nach ihren Kleidergrössen gefragt, oder sie posten diese ungefragt – häufig auch Grössen, die zu 100% nicht stimmen (können) – wenn man nicht gertenschlank ist, ist es nun mal nicht möglich, grundsätzlich Grösse XS zu tragen…
Das nervt uns sehr. Es führt nämlich dazu, dass sich Frauen mies fühlen (weil sie eben nicht besagtes XS tragen). Auch Frauen, die trotz grösserer Grössen tolle Figuren haben!
Es verfälscht die Tatsachen und es spielt einfach auch keine Rolle! Es ist völlig egal, welche Grösse jemand trägt, so lange er sich dabei gut fühlt (und die Kleidung passt).
Wir kennen wunderschöne Menschen (und das meinen wir bildlich und nicht übertragen) – mit tollen wunderschönen Körpern – die Grösse 44 tragen – auch wenn das niemand vermuten würde.
Wir kennen übrigens auch solche, die behaupten Grösse 38 zu tragen, aber eher nach einer 44 aussehen…

Wir wünschten uns, dass wir (und auch alle anderen) es schaffen, uns nur darauf zu fokussieren, uns im eigenen Körper wohl zu fühlen, um dann nicht damit zu prahlen, sondern den Zustand zu geniessen. Selbstverständlich ist es toll, wenn man Komplimente erhält, aber bitte solche, die anderen spontan über die Lippen kommen und nicht solche, die in welcher Art auch immer erzwungen sind…

Was meint ihr?

R&L

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2 Comments

  • La Seconda
    6 Jahren ago

    Vielen Dank für den tollen Artikel! Mich würde zusätzlich sehr interessieren, wie bei Res Methode mit dem Intervallfasten die Mahlzeiten aussehen. Schaust du da auf low-carb oder isst du ‘alles’?
    Ich hatte es mal geschafft, alle Schwangerschaftskilos loszuwerden, anschließend hat mich jedoch der Jo-Jo Effekt voll erwischt… Euer Artikel motiviert und macht mir wieder Mut!
    Liebe Grüße La Seconda

    • 6 Jahren ago

      liebe la seconda
      vielen dank für deinen kommentar!es freut uns sehr, wenn wir dir damit etwas mut machen können!
      ich schaue so halb: grundsätzlich versuche ich schon, low-carb zu essen. wenn ich jedoch merke, dass ich grosse lust aus was auch immer habe, versuche ich das am mittag und eher nicht am abend zu essen und aufzuhören, so bald ich satt bin.
      ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich es nicht ganz so eng sehe, da ich ja ohnehin nur zwei mal am tag esse und der ansicht bin, dass zu viele regeln höchstens dazu führen, dass man (sprich ich) sie brechen möchte.
      im normalen alltag esse ich am mittag sowas wie salat, bowls, fleisch, gemüse, käse und selten brot. am abend dann vor allem gemüse, käse und ab und an fleisch.
      ich glaube aber auch, dass der verzicht auf sämtliche süssgetränke und die milch im kaffee extrem viel zum erfolg beiträgt. kalorien trinke ich höchstens noch in form von wein oder champagner. 😉
      herzlich re

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