6 Monate Invisalign…

6 Monate Invisalign…

… oder ein kleiner Zwischenbericht.

Seit letztem November trägt Re mindestens 20 Stunden am Tag ihre unauffällige Zahnspange. Was sich dadurch alles verändert hat und wie sie ihren Alltag damit meistert, berichtet sie heute.

Mein Umfeld hat ziemlich heftig den Kopf geschüttelt, als ich erzählte, dass ich meine Zähne korrigieren lassen möchte. Allerdings habe ich vor einigen Jahren bemerkt, dass mein vorderer Schneidezahn langsam rotiert und ein Zahnarzt hat mich dann irgendwann darüber informiert, dass sich diese Rotation ohne Zahnspange nicht mehr aufhalten lässt.
Ich habe also das Internet durchforstet, mit Freunden gesprochen und zig Blogbeiträge zum Thema gelesen.
Im Sommer letzten Jahres wurden dann Nägel mit Köpfen gemacht…

August 2018: Mein erstes Beratungsgespräch bei swiss smile verläuft sehr positiv. Eine Zahnärztin schaut sich meine Zähne an und bespricht mit mir diverse Möglichkeiten.
Es scheint so, als ob Invisalign, die unsichtbare Zahnspange, die beste Option für mich wäre. Ich lasse mir nun einige Tage Zeit, um darüber nachzudenken und vereinbare einen zweiten Termin bei einer Kieferorthopädin von swiss smile, die mir mehr zum Thema Invisalign erklären wird.
Mein zweiter Termin verläuft etwas ernüchternd. Immerhin erfahre ich, dass ich die Offerte erst erhalte, wenn ich davor eine Panoramauntersuchung, die alleine über tausend Franken kostet, machen lasse.
Diese Untersuchung bildet die Grundlage für meine Behandlung mit Invisalign. Sollte ich mich danach allerdings dagegen entscheiden, hätte ich eine Menge Geld für nichts ausgegeben…
Nach einigen Gesprächen mit meinem Mann und meinen Freundinnen stimme ich der Untersuchung zu.

September 2018: Die Ergebnisse meiner Untersuchung sind da. Aus einer anfänglich kurzen Behandlungszeit – wie im Beratungsgespräch angedeutet – werden nun rund zweieinhalb Jahre und 64 Spangen. Diese müsste ich jeweils zwei Wochen lang mindestens 22 Stunden am Tag tragen.
Die Offerte ist so hoch, dass ich mehrmals leer schlucke und wieder einige Tage Zeit brauche, um mir Gedanken darüber zu machen und mit meinem Mann zu sprechen.
Am Ende stimme ich – irgendwie gezwungenermassen, da sich die Rotation anders ja nicht ändern lassen wird – der Behandlung zu.
Das lange Warten auf meine Invisalign beginnt.

Dezember 2018: Nach mehreren Wochen Wartezeit sind meine Invisalign endlich da. Ich vereinbare einen Termin bei meiner Zahnärztin und werde in die Welt der unsichtbaren Zahnspange eingeführt.
Kurz vor Weihnachten beginne ich also mit dem Tragen der Spange. Was ich mir komplett unsichtbar vorgestellt habe, ist in Tat und Wahrheit eigentlich ziemlich sichtbar. Dennoch fällt es meinem Umfeld kaum auf und viele bemerken meine Zahnspange gar nicht.
Die ersten Tage muss ich mich noch ans Sprechen gewöhnen und daran, dass ich mit der Spange nur Wasser trinken kann – immerhin benötige ich bis anhin mindestens zwei Kaffees jeden morgen. Dafür muss ich sie allerdings rausnehmen, wenn ich keine Verfärbung riskieren möchte – und das fällt mir, als langsam trinkende Kaffeesüchtige, relativ schwer.
Schmerzen habe ich nie, ich spüre nur einen, wie ich finde, angenehmen Druck, wenn ich ein neues Paar einsetze.

Alltag: Da ich ohnehin keine Zwischenmahlzeiten esse, muss ich mich diesbezüglich nicht umgewöhnen.
Ich nehme die Spange morgens raus, um einen Kaffee zu trinken, putze mir danach die Zähne, setze die Spange wieder ein und lasse sie normalerweise bis zum Mittagessen wieder drin.
Fürs Mittagessen nehme ich die Invisalign wieder raus und setze sie nach dem Zähneputzen erneut ein. Kann ich meine Zähne mal nicht putzen, weil ich unterwegs bin, spüle ich vor dem Einsetzen meinen Mund mit etwas Wasser aus.
Am Abend nehme ich sie wieder fürs Essen raus, reinige die Spange im Ultraschallgerät, putze meine Zähne zusätzlich mit Zahnseide und Zahnbürstchen und setze die Spange wieder ein.
Ausnahmen bilden Festessen und lange Apéros, die allerdings selten genug vorkommen. Dann kann es tatsächlich vorkommen, dass ich die Invisalign einige Stunden nicht mehr einsetze. Um das auszugleichen, wechsle ich die Spange dann nicht nach exakt vierzehn Tagen, sondern trage sie einfach ein, zwei Tage länger. Rund alle sechs Wochen bin ich bei swiss smile zur Kontrolle und erhalte dann jeweils meine Invisalign für die kommenden Wochen bis zur nächsten Kontrolle.

Juni 2019: Seit Kurzem trage ich in der Nacht auch noch kleine Gummibändchen, die meinen Unterkiefer etwas nach vorne schieben sollen. Diese sind allerdings relativ gut sichtbar (siehe Titelbild) – weshalb ich sie am Tag definitiv weglasse.
Ich bin nun bei Nummer 16 von 64 angelangt, ein Viertel der Behandlung liegt also hinter mir. An die Invisalign habe ich mich komplett gewöhnt und ich stelle fest, dass ich etwas besser schlafe, da sie mein ausgeprägtes Zähneknirschen in der Nacht verhindern.

Noch immer frage ich mich manchmal, ob ich die richtige Entscheidung gefällt habe und ob es sinnvoll war, so viel Geld in meine Zähne zu investieren. Gleichzeitig freue ich mich unheimlich auf das Endergebnis in zwei Jahren.
Kurz vor der Behandlung traute ich mich manchmal nicht mehr in eine Kamera zu lächeln, da ich meine „schiefen“ Zähne nicht zeigen wollte und ich befürchte, dass das mit der Zeit noch schlimmer geworden wäre…
Das Lächeln einer Person sollte aber uneingeschränkt und von Herzen kommen – weshalb sich meiner Meinung nach jeder Rappen und die ganze Mühe tatsächlich lohnen.

Falls ihr noch Fragen habt, immer her damit…

R&(L)

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4 Comments

  • Bluhnah
    5 Jahren ago

    Finde ich toll, dass du dich dafür entschieden hast 🙂
    Ich habe die Regulierung so lange vor mir hergeschoben, bis ich zu alt dafür war…

    • 5 Jahren ago

      danke für die lieben worte! ich habe wohl auch fast zu lange gewartet, aber mich gerade noch so dafür entschieden…
      herzlich re

  • Bluhnah
    4 Jahren ago

    Finde ich klasse, ich habe zu lange gewartet und muss nun mit schiefem lächeln leben 🙁

    • 4 Jahren ago

      vielen dank für deinen zuspruch! ich frage mich nämlich immer mal wieder, ob es eine clevere idee von mir war und ob der ganze aufwand in meinem alter tatsächlich noch sinn macht.
      ich hoffe ja…
      herzlich re

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