Eine Woche in Lappland…

Eine Woche in Lappland…

… oder hallo Winter Wunderland!

Für mich, Re, und meine Familie ging es Mitte Februar ab in den hohen Norden zum Weihnachtsmann, Rudolph, den Nordlichtern und Huskies. Aber erst mal der Reihe nach.

Irgendwann im Spätsommer letzten Jahres wurde ich zufälligerweise auf eine Aktivwoche mit Santa Claus, Levi aufmerksam. Schnell stand fest: Das müssen wir erleben! Eigentlich wären wir gerne an Weihnachten hin, aber aus preislichen und klimabedingten Gründen schoben wir die Reise dann doch in den Februar.

Reise
Am Samstag, 19.2.22 ging’s mit einem Direktflug der Helvetic Airways von Zürich in rund 3 Stunden nach Kittilä. Hier wartete unsere Reiseleitung mit einem Car auf uns, welcher uns ins ca. 15 km entfernte Levi brachte. Der (Gruppen-)Transfer zu unserem Blockhaus in Levi dauerte ziemlich lange, was auch daran lag, dass unser Blockhaus das letzte auf der Liste war. In Zukunft würden wir daher einen individuellen Transfer buchen.

Reiseziel
Inzwischen haben wir gelernt, dass der hübsche Ort eigentlich nicht Levi sondern Sirkka heisst, und “nur” der 530 m hohe Berg den Namen Levi trägt. Allerdings habe ich die Bezeichnung Levi weitaus häufiger gelesen/gehört…

Der ungezwungene Wintersportort Levi zählt zu den grössten Skizentren Finnlands und verdankt seine Bekanntheit nicht zuletzt auch dem Ski Alpin Weltcup, der regelmässig in Levi stattfindet und zahlreiche internationale Gäste anlockt. Doch trotz seiner Grösse und seinem trendigen Image hat es Levi geschafft, sein sympathisches Traditionsbewusstsein zu bewahren. Und so steht der Ort nicht nur für ein breites Dienstleistungs- und Gastronomieangebot, Aprés-Ski und zahlreiche Sportveranstaltungen, sondern auch für die lebendige Kultur und faszinierende Naturerlebnisse. Ein weiterer Vorteil von Levi ist zudem seine Lage. Mitten in der reinen und wilden Natur Fjäll-Lapplands gelegen und doch nur etwa 15 km vom Flughafen Kittilä entfernt, verspricht Levi Ferienvergnügen ohne lange Anreisewege.

Unterkunft
Während unserer Zeit in Levi übernachteten wir in der “Villa Sointu“, ca. 1 km ausserhalb des Dorfzentrums, welches zu Fuss einfach und zeitnah zu erreichen ist. Wir hatten zwei Schlafzimmer, zwei Nasszellen, eine Sauna, einen Wohn-Essbereich inkl. Küche, einen heimeligen Schwedenofen und kostenloses WLAN. Durch die etwas erhöhte Lage auf einer kleinen Lichtung hatten wir sogar das Glück, mehrere Male Nordlichter direkt neben unserer Hütte zu sehen, aber dazu später mehr.

Bekleidung
Lappland im Winter ist kalt, teilweise wirklich saukalt. Um unsere Ferien in vollen Zügen zu geniessen, haben wir im Vorfeld viel in unsere Ausrüstung investiert und dies keine Sekunde bereut!
Für die Jungs: Schneeanzug von Reima, Skijacke von Reima, Snowboots von Kamik, Handschuhe von Reima, Balaclava, Thermounterziehsets, Fleecejacken und -hosen, Skisocken und Mützen.
Mein Liebster und ich haben uns je eine Winterjacke von Mackage und Snowboots von UGG bestellt und waren unheimlich zufrieden damit.
Grundsätzlich gilt: Schichten, schichten, schichten. Ausserdem haben wir uns alle jeweils mit der Cold Cream von Avène eingeschmiert, was bei den Minustemperaturen wirklich ein Muss war.

Ausflüge
Unsere Reisepauschale beinhaltete drei Ausflüge:
– eine 5 km Huskysafari bei den Tundra Huskies: Auf dieser Tour durften meine Liebster und ich je einen eigenen Schlitten mit 5, bzw. 6 Huskies und einem Kind als Passagier führen. Wir wurden im Vorfeld gut instruiert und fuhren die Strecke als Gruppe in Abständen von jeweils ca. 20 m ab. Es war eine wundervolle Erfahrung, wenn mir auch nach rund 15 Minuten beinahe der Daumen abgefroren wäre – beim nächsten Mal würde ich noch einen Handwärmer in die Handschuhe packen.
– ein Tag bei Santa Claus in Rovaniemi am Polarkreis: Die Distanz Levi – Rovaniemi beträgt ca. 150 km, welche wir mit einem Reisecar zurücklegten. Was mich anfänglich etwas störte, entpuppte sich als wahrer Segen, da unsere Reiseleiterin die Zeit nutzte, um uns sehr viel über Finnland zu berichten. Die Kids durften währenddessen das Ipad nutzen. Gegen Mittag kamen wir bei Santa an. Grundsätzlich war es witzig als Familie den Polarkreis zu überqueren und Santa, der tatsächlich einige Brocken Deutsch sprach, persönlich zu treffen. Die Kleinen waren zumindest wirklich begeistert, wenn sie auch bald vor allem ein grosser Schneehügel und der Spielplatz interessierten. Für meinen Liebsten und mich steht fest, dass das Santa Claus Village, trotz zahlreicher Shops, Cafés und Restaurants, eigentlich nur was für die Kleinen ist. Fazit: Ein Mal im Leben ok, ein zweites Mal definitiv nicht…
– eine Schlitteltour mit den Rentieren: Rentiere sind einfach unheimlich süss! Die Schlittelfahrt ist sehr gemächlich und unspektakulär, aber so bezaubernd, dass ich sie jedem ans Herz legen würde. Und Rudolph, the red-nosed Reindeer, hat bei uns nun einen ganz anderen Stellenwert…

Zusätzlich sind wir mit der Gondel auf den Berg Levi gefahren, welchen einige von euch allenfalls vom Worldcup Levi her kennen. Als einzige Personen ohne Ski/Snowboard stellten wir uns in die lange Warteschlange vor der Gondel. Nach einer halben Ewigkeit ging’s dann auf 530 m hinauf, wo uns eisige Kälte ins Gesicht schlug. Kein Wunder, dass wir es nur gerade so schafften, einige Fotos zu machen und einmal rundum zu schauen, ehe wir uns wieder in die Gondel Richtung Tal stürzten.

Ausserdem waren wir mehrmals im Kid’s Land, was für Familien einfach perfekt ist! Hier gibt es zwei kleine Skipisten inkl. Tellerlift und eine abgetrennte, einfache Schlittelpiste – nur für die Kleinen. Wer keinen Schlitten dabei hat, nimmt sich einfach einen vom Kid’s Land. Die Grossen machen entweder mit, oder setzen sich auf die Sitzbänke oder die Riesenschaukel und schauen dem wilden Treiben zu. Und falls es doch mal zu kalt wird, kann man sich in der Picknick-Kota wunderbar aufwärmen.

Übernachtung im Glasiglu
Instagram made us book this… Diese Iglus etwas ausserhalb vom Dorfzentrum sind wirklich eine Reise wert! Die Iglus sind stilvoll und kuschelig eingerichtet, bieten eine atemberaubende Aussicht und wir haben es geliebt, unter dem Sternenhimmel zu schlafen – auch wenn wir stündlich den Wecker gestellt haben und hier trotzdem kein Nordlicht gesehen haben…
Das hoteleigene Restaurant Utsu verwöhnt den Gaumen mit regionalen Köstlichkeiten und unter seiner Glaskuppel speist man in unvergesslichem Ambiente. Fazit: Ein Erlebnis, das einen stolzen Preis hat, aber wir würden jederzeit wiederkommen!

Einkaufen
Levi hat zwei grössere Lebensmittelgeschäfte, die so ziemlich alles bieten, was das Herz begehrt. Die Auswahl ist wirklich ziemlich gross und für mich als Lakritze-Liebhaberin ein echtes Paradies! Ausserdem sind sie täglich bis relativ spät abends geöffnet. Überraschend, in Anbetracht der Kälte, fand ich, dass das Gemüse und Obst sehr frisch und qualitativ top waren. Grundsätzlich sind die Preise übrigens vergleichbar mit der Schweiz.

Restaurants
Da wir im Blockhaus eine voll ausgestattete Küche hatten, haben wir meistens selbst gekocht. Am Morgen liessen wir es uns dennoch nicht nehmen jeweils eine kurze Pause im Coffee House in Levi zu machen, uns aufzuwärmen und Croissants und andere Leckereien zu essen.
Als Süssspeisen-Liebhaber wurde ein Mittagessen kurzerhand durch Riesen-Pancakes im Pancake-House ersetzt. Wir mussten relativ lange aufs Essen warten, wurde dafür aber mit echt feinen Kreationen belohnt.
Am vorletzten Abend gönnten wir uns noch ein Dinner im (sehr gut besuchten) King Crab House, was ebenfalls absolut empfehlenswert ist. Die Meerestiere und Beilagen waren köstlich und jeden Cent wert…

Die Nordlichter
… und ehrlich gesagt einer der Hauptgründe für unsere Reise nach Levi… Wir haben uns im Vorfeld gut informiert, diese App aufs Iphone geladen, ein spezielles Objektiv gemietet und ganz viel dafür gebetet. Belohnt wurden wir am Ende so halb: Ja, wir haben sie gesehen! Aber: Die Kamera sieht sie schneller und besser als unser Auge. Richtig grün geflackert haben sie bei mir ein einziges Mal, als Lichtstrahl am Horizont konnten wir sie mehrmals erblicken.
Um Nordlichter zu sehen bleibt eigentlich nur eines: Sehr warm anziehen, viel Kaffee trinken, immer geduldig sein und ab 21 Uhr so oft wie möglich rausgehen und in den (klaren) Himmel schauen – am besten mit dem Handy, da sie mit der Kamera viel schneller sichtbar sind. “Klar” bedeutet übrigens nicht wolkenlos, sondern so klar, dass zwei, drei Sterne zu sehen sind.

Und zum Schluss haben wir noch Folgendes gelernt: Kiitos (Danke) wird gerne und häufig gesagt, gegrüsst wird bloss, wenn danach auch miteinander gesprochen werden soll und ein Schlitten ist nicht nur dazu da Hänge runterzurutschen, sondern Kinder und Einkäufe einfach von A nach B zu bringen.

In diesem Sinne “Kiitos” fürs Lesen und falls noch Fragen bleiben, freuen wir uns über euren Kommentar.

R(&L)

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